Refit Unterwasserschiff – Kampfansage an Muschelbefall und Bewuchs

Workshops in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 2023

  • Entmuscheln und Schleifen
  • Austausch der Kühlwasserpumpe
  • Einwintern Volvo Penta
  • Kielsanierung
  • Weinprobe bei Santomas
  • Trüffelsuche bei Karlić
  • Primer und Antifouling für Salzwasser
  • Neues Antifouling selbstpolierend
  • Celcode Reparaturen
  • Austausch Opferanode am Saildrive
  • Etwas Spaß zwischendurch und Winterschlaf

Übers letzte Jahr hat sich im Bereich des Unterwasserschiffs mächtig Bewuchs angesammelt. Nach einer Horrorgeschichte eines anderen Bootseigners von Muscheln, die sich ins Gelcode fressen und Osmose verursachen, war mir Angst und Bange und ich wollte schnellstens meine Betty aus dem Wasser holen und mich um sie sorgen.

Das vorhandene Antifouling ist noch immer für Süßwasser ausgelegt, ich muss es also dringend überarbeiten. SVB empfiehlt mir hierfür, das vorhandene Antifouling anzuschleifen, den rostigen Kiel mit Bombe mit mehreren Schichten Grundierung neu aufzubauen. Dann soll ein Conversion-Primer drauf, der das alte Antifouling mit dem Neuen verbindet. Mein Freund Eduard empfiehlt auch hier mehrere Schichten aufzutragen. Okay, dann habe ich die nächsten Tage einiges an Malerarbeiten vor.

Die nötigen Produkte kaufe ich nach der guten Beratung natürlich bei SVB:
– Presto Rostumwandler
– 2-K Epoxy-Grundierung VC TAR2 von International in weiß und schwarz
– 2-K Conversion Primer von Hempel
– Selbstpolierendes Antifouling MICRON 350

Ich habe keinen Urlaub, kann aber von hier in Portoroz aus arbeiten. In der freien Zeit nach Feierabend, manchmal zwischen Meetings und an den Wochenenden wird gearbeitet.

Am 2. Oktober kommt Betty aus dem Wasser. Der Bewuchs unter Wasser sieht furchtbar aus, aber mit dem Dampfstrahler lässt es sich problemlos entfernen. Es sind keinerlei Schäden an Betty zu erkennen und ich bin wirklich sehr erleichtert.

Nach dem Auskranen geht es an den Waschplatz und die Muscheln kommen runter.
Von Bewuchs befreit geht es an einen trockenen Platz für die Wintermonate.
Die Werkstatt für den Winter ist eingerichtet.

Ich mache nicht alles selbst, einige Arbeiten vergebe ich an das Servicepersonal der Marina. Mit der Qualität der Umsetzung bin ich sehr zufrieden und kann die Dienstleistungen im Hafen wärmstens empfehlen.

Nach der Grundreinigung wird Betty von Bewuchs und Muscheln befreit auf dem Hafengelände abgestellt. Zunächst muss ich selber ran, es muss am Schiffsmotor, ein Volvo-Penta MD2020, eine neue Kühlwasserpumpe eingebaut werden. Über die Notwendigkeit habe ich in meinem letzen Beitrag bereits berichtet. Hoffentlich ist diesmal für die nächsten Jahre alles Dicht.

Eddy und Eika kommen mal an der Baustelle vorbei.
Die neue Kühlwasserpumpe, frisch lackiert im Volvo-Penta Look.
Die Pumpe ist drin. DAs war natürlich wieder eine riesen Sauerei.

Ich starte den Motor, um ihn mit Frostschutz für den Winter sicher zu machen. Diesen kurzen Test hat die neue Kühlwasserpumpe schonmal bestanden. Die erste Ausfahrt im Frühjahr wird dann final zeigen, ob ich diesmal erfolgreich war.

Zum Einwintern wird Frostschutz eingesaugt.
Das alte Antifouling wird abgeschliffen.
Alles abgeschliffen, jetzt kommt meine Eigenleistung.

Am Wochenende kommt Sabine zu Besuch. Ich will also nicht zu viel an Betty werkeln und auch was mit ihr und Judy (unsere Hündin) unternehmen. Es geht ins Weingut Santomas zum Auffüllen unseres Weinkellers. Meine Favoriten sind der Weißwein Malvazija und als Rotwein bevorzuge ich Cabernet Savignon sowie Refosk.

Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug nach Kroatien zum Trüffel suchen zu Karlić.

Weinprobe bei Santomas.
Ein Prost bei Karlić vor dem Trüffel suchen.
Trüffelsuche im Wald, ein toller Ausflug!

Nachdem das alte Antifouling abgeschliffen ist, mache ich mich an die Sanierung des Kiels. Zuerst wird mit der Flex der Rost abgeschliffen und anschließend Rostumwandler aufgebracht. Es folgen fünf schichten, abwechselnd weiß und schwarz.

Alles muss ab.
Fünf Schichten Grundierung, abwechselnd schwarz…
… und weiß.
Kuckuck, ich bin auch dabei.
Zwischendurch wird eine Wurst gegrillt.

Nachdem der Kiel fünf Grundierungen bekommen hat, wird der Primer in zwei Schichten aufgetragen. Das Ergebnis ist Pink Lady. Zwei Stunden später kommt die erste Schicht Antifouling drauf. Würde ich zu lange warten, müsste der Primer angeschliffen werden, damit sich das Antifouling mit dem Primer verbinden kann. Davon werden laut Datenblatt auch zwei Schichten empfohlen.

Fröhliches Farbenspiel – Pink Lady mit Primer.
Black Betty mit der ersten Schicht Antifouling.
Unten herum ist Betty wieder bereit fürs Wasser.

Fast alles erledigt. Am Wochenende werden noch ein paar kleinere Gelcode-Schäden ausgebessert, dann kann die Persenning für die Wintermonate drüber.

Beim Dinner empfehlen mir Bootsfreunde dringend, die Opferanode am Saildrive zu tauschen. Die vorhandene Anode zeigt kaum Verschleiß, das ist wohl nicht gut. Also wird im Zubehörshop nebenan eine neue Zinkanode für meinen Saildrive 120S gekauft. Für Salzwasser eignen sich Anoden aus Zink oder Aluminium, für Süßwasser wählt man besser eine leichte Magnesium-Variante. Der Ausbau der alten Anode gestaltet sich viel einfacher, als vermutet. Meist sind es ja große Baustellen.

Ich bin zum Dinner bei Bootsnachbarn eingeladen. Natürlich ist auch meine neue Freundin Aika da (der Hund von Eduard).
Kleine Gelcode-Schäden werden beseitigt.
Die alte Opferanode soll auch noch getauscht werden.
Alt gegen neu.
Kontakte polliert und neue Opferanode montiert.
Zum Schluss wird abgedeckt und dann Winterschlaf bis März.

Vorerst ist alles erledigt und Betty macht jetzt Winterschlaf. Im Frühjahr werde ich noch Rumpf aufhübschen (Zierstreifen erneuern, Hülle polieren und wachsen), dann kommt sie wieder ins Wasser zum Ansegeln 2024.

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