Winterpause ist Wartungszeit

3. – 13. Dezember 2025

In den Bergen liegt der erste Schnee und die Schigebiete haben bereits geöffnet. Gleichzeitig gibt es in Portoroz ein paar Sonnentage. Das lädt zu einem Besuch bei Betty ein und natürlich habe ich auch meine Schiausrüstung im Kofferraum.

Ich will die Zeit nutzen, ein paar Arbeiten bei Betty durchzuführen. Hätte ich die Segel nicht abgeschlagen und trocken verstaut, könnte ich sogar eine Ausfahrt wagen. Aber es ist mir für einen kurzen Schlag zu viel Aufwand.

Betty ist zwar im Wasser, die Segel sind aber abgeschlagen und das Schiff ist mit der Persenning abgedeckt. Also hause ich bei Sonnenschein ein paar Tage im Camper.

Zuerst baue ich mir zum besseren Trim meines Gennakers einen Barberholer. Damit kann ich auf Amwindkursen den Holepunkt verholen und somit verhindern, dass das Segel oben öffnet. Den Sachverhalt konnte ich experimentell mit einer provisorischen Holeleine bereits erfolgreich testen. Nun soll aber eine professionelle Lösung folgen.

An Deck werden auf beiden Seiten jeweils ein Block mit Klemme befestigt und mit Gummizug an der Reling befestigt. Zur Ausführung des Barberholers spleiße ich Rundkauschen ans Ende von 8mm Leinen. Diese führe ich über die Rolle durch die Klemme. Durch die Rundkauschen werde ich im Einsatz die Schot führen.

Der Camper wird zur Spleißwerkstatt. Nach einem Fehlversuch mit Dyneema folgt ein weiterer Versuch mit einachem Kern-Mantel-Geflecht.
So sieht der fertige Barberholer mit Rundkausche, Block mit Klemme und Gummistropp aus.
Neu im Sortiment auf Betty: 2 Stück Barberholer komplett vormontiert.

Danach werden im Schiff alle alten USB-Steckdosen gegen neue USB-C-Steckdosen mit doppelter Leistung ausgetauscht. Damit lassen sich z.B. Handys deutlich schneller laden. Auch für den Nighthawk WLAN-Router habe ich jetzt endlich eine ausreichende Stromversorgung, um ihn ohne Akku mit maximaler Leistung betreiben zu können.

Neue USB-Steckdosen mit doppelter ausgangsleistung am Schaltpult.

Das alles erledigt, widme ich mich dem Motorservice. Der Wechsel des Impellers ist längst überfällig und wird endlich erledigt. Zum Glück gab es am alten Impeller keine Bruchstellen. Auch der Wechsel des Keilriemens steht schon seit Jahren an. Optisch sah der Riemen noch immer top aus, aber jetzt war er fällig.

Nach zwei Jahren steht wieder ein Motorölwechsel mit Ölfilterwechsel an. Nach Abpumpen und Filterwechsel fülle ich erstmal zu viel Öl ein. War ja klar, dass irgendwas schief läuft, war aber schnell wieder abgepumpt.

Gerne wollte ich auch den Diesel-Vorfilter am Abscheider wechseln. Das hat beim letzten Versuch vor einiger Zeit nicht geklappt und ich hatte alles wieder zusammengefummelt, nachdem ich den Diesel-Fluss in die Bilge nicht stoppen konnte. Seitdem habe ich den Verdacht, dass der Diesel-Absperrhahn nicht funktioniert. Diesen Verdacht konnte ich heute bestätigen. Der Motor lief vor dem Ölwechsel mit abgesperrter Dieselzufuhr ca. 45 Minuten ohne zu stocken. Da stimmt also mit dem Absperrhahn etwas nicht.

Ein Blick ins Schauglas unter dem Diesel-Vorfilter verrät, es besteht Handlungsbedarf. Es hat sich Wasser und eine Schleimschicht abgesetzt.
Der Absperrhahn am Dieseltank war nicht richtig montiert und drehte leer.

Ich baue den Absperrhahn am Dieseltank ab und sehe gleich das Problem. Er war nicht korrekt montiert und drehte leer. Das war schnell instandgesetzt. Wieder starte ich den Motor und drehe den den Saft ab. Nach 20 Minuten läuft der Diesel jedoch noch immer ohne zu husten. Verunsichert entscheide ich, einen Servicetechniker zu holen, der für mich den Filter wechselt.

Ich suche also Kontakt zum Servicepersonal in der Marina und schon nach kurzer Zeit sind zwei Techniker bei mir an Bord. Nach ein paar Handgriffen wird mir versichert, dass der Absperrhahn am Dieseltank einwandfrei funktioniert. Bei Standgas müsste der Motor schon etwas länger als 20 Minuten laufen. Nach weitern 20 Minuten war der Diesel-Vorfilter auch schon gewechselt. Das hat prima geklappt und ich bedanke mich herzlich für den schnellen und tollen Service.

Jetzt bleiben noch 2 Tage ohne Aufgaben, dann will ich mich in Richtung Schnee bewegen. Wenn das Wetter und die Pistenverhältnisse es zulassen, möchte ich am Rückweg einen Schitag einlegen.

Herrlich ruhige Stimmung am Ufer bei diesiger Sicht in die bald untergehende Sonne.

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