Erkundung der neuen Umgebung auf See und an Land.

Freitag, 30. September – Sonntag, 30. Oktober 2022 (mit kurzer Unterbrechung zum Ersatzteile Shopping)

Inzwischen gab es erste Herbststürme und ich wollte gerne mal nachsehen, ob noch alles so da ist, wie ich es hinterlassen hatte. Also fahre ich bei herbstlichem Regenwetter am Freitag, 30. September spontan los in Richtung Süden über die Alpen hinweg.

Das Regenwetter scheint mich zu verfolgen, unterwegs kann ich vor Regen kaum noch die Straße erkennen. Aber mein Schlitten bringt mich heil ans Ziel. Als ich am Parkplatz in der Marina aussteige, stehe ich erstmal knietief im Wasser und noch immer schüttet es wie aus Eimern. Ich flüchte mich vorerst auf Betty unter die schützende Persenning und ziehe die nassen Sachen aus. Bei einem Glas Rotwein warte ich erstmal auf bessere Zeiten. Tatsächlich hört der Regen irgendwann in der Nacht auf und die Wolkendecke reißt auf.

In den nächsten Tagen erwarten mich laut Wetterbericht bestes Herbstwetter mit ordentlich Wind und angenehmen Temperaturen. Alles ist perfekt.

Die erste Ausfahrt am Sonntag führt mich zur Grenze Italiens in Richtung Triest. Bei Koper mache ich kehrt, damit ich bis zum Abend wieder im Hafen bin. Bei bis zu 5 Windstärken und Gischt im Gesicht hatte ich ganz alleine auf See schon manchmal ein komisches Kribbeln. Ich gewöhne mich langsam an das neue Revier. Die Ab- und Anleger im Hafen klappen inzwischen auch bei Wind perfekt, auch ohne fremde Hilfe.

Der Trimm passt, die Post geht ab.
Vor Koper liegen ein paar dicke Töpfe auf Reede.
Nach einer letzten Halse geht es wieder in Richtung Portoroz. Bis hierher hatte ich ordentlich Rückenwind. Jetzt zurück muss ich aufkreuzen.
Hart am Wind mit mächtig Lage. Das Wasser gurgelt, der Skipper hat das Lachen.
Zurück in die Bucht bei Piran. Ein aufregender Segeltag geht zu Ende.
Der über AIS aufgezeichnete Track, etwa 25 Seemeilen in der Logge.

Am nächsten Tag befreite ich vorerst mein Schiff von einer Salzkruste an Deck, die von der überkommenden Gischt übrig blieb. Nach diversen Wartungsarbeiten an Schiff und Maschine ging es am Nachmittag bei schöne Brise wieder raus in Richtung Sonne und zurück.

Bei leichter Brise in Richtung Sonne, rundherum und wieder zurück…
Ein wundervoller Segeltag in die gefühlte Unendlichkeit.
Der zweite Track.

Diesmal habe ich auch mein Mountainbike dabei. So will ich am Dienstag mal nicht das Wasser erforschen, sondern das Land per Rad erkunden. Einen interessanten Track konnte ich bei Komoot finden. Die Route führt auf Wanderwegen entlang der Küste bis Isola, durchquert Piran und Isola, und führt dann durch die Weinberge und Olivenplantagen der herrlichen Hügellandschaft. Ich bin beeindruckt und am Ende nach 40 km ausreichend ausgepowert und reif für den Sundowner an Bord.

Heute wird nicht gesegelt sondern gebiked. Es geht über Stock und Stein und entlang der Küste bis Isola und querfeldein zurück nach Piran und Portoroz.
Den ersten Hügel muss ich nicht überqueren, sondern einfach 2 km durch den Tunnel.
Herrliche Wanderwege führen über die Hügel, entlang an Olivenbäumen und Weinbergen.
Hier weiter vorne auf See habe ich vorgestern mit Betty kehrt gemacht. Im Hintergrund ist Koper und dann Italien.
Piran mal von der anderen Seite.
Der Zollhafen in Piran. Hier wird beim Verlassen des Schengen-Raums ausklariert und bei Rückkehr wieder einklariert.

Die folgenden Tage laufen ähnlich ab. Mal Segeln, mal Mountainbiken oder auch mal nichts tun. Die Windverhältnisse waren in den letzen Tagen eher moderat mit wenig Wind. Aber selbst, wenn sich im Hafen Flaute abzeichnet, weiter draußen geht immer ein Lüftchen zum Segeln.

Beim Biken finde ich neben Weinbergen und Olivenbäumen auch Paprikafelder und riesige Salzfelder. Entlang der Hügel sah ich diverse interessante Restaurants, die ich unbedingt noch besuchen möchte.

Ehemalige Salzfelder, zum Teil wird noch heute Salz gewonnen.
Laut Navi soll ich gerade aus fahren, aber es gibt drei Möglichkeiten…

Segeln vor Piran mit großer Begegnung.

Bevor es wieder zurück geht, will ich noch ein paar Tage den Herbst in Pororoz genießen. Hier ist das Wetter noch angenehm warm, während es in Deutschland regnet und in die Alpen sogar schon schneit. Ich bin diesmal mit dem Motorrad nach Portoroz gefahren, hoffentlich gelingt der Rückweg ohne Schneedecke.

In der Bordküche…
…Wird geschnippelt, …
…gebrutzelt…
…und lecker Bolognese gezaubert.

Die letzten Tage kommt auch Sabine dazu. Nach einer eher unangenehmen HNO-OP kann sie noch etwas die salzige Seeluft zur Genesung nutzen.

AucH Sabine findet die neue Umgebung prima und genießt den goldenen Herbst auf Betty.

Bis ca. März 2023 macht Betty nun eine Winterpause am Liegeplatz in der Marina Portoroz. Die Segel sind abgeschlagen, alles ist verräumt und die Persenning soll das Winterwetter obenrum abhalten. Im Januar will ich mal nach dem Rechten sehen und das AIS neu programmieren.

Ab Februar oder März werde ich die Segel wieder setzen und die neue Saison ansegeln. Den Rumpf will ich zuvor noch aufpolieren, das kann im Wasser erfolgen. Sofern der Bewuchs untenrum zu heftig ist, werde ich Betty kurzfristig noch einer Unterwasserreinigung am Kran unterziehen.

4 thoughts on “Erkundung der neuen Umgebung auf See und an Land.

  1. Sehr gut geschrieben mon Capitaine, weiter so trainieren und erkunden, damit ich nächstes Jahr das alles genießen kann 👍😉

        1. Whooowwww lieber Capitaine Jörg schön beschrieben was du so vor Ort erlebst und es mach mich schon gigerig auf unseren Törn nächstes Jahr 🤗👍

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