Alter Gennaker mit neuem Bergesack

Mein roter Gennaker ist schon so etwas wie ein Erkennungsmerkmal für meine Betty. Das Segel ist meist angeschlagen. Mit dem Farbklecks wird die Betty häufig schon von weitem erkannt.

Der Schnitt gleicht eigentlich eher einem Code Zero. Somit ist das Segel ein perfekter Turbo bei leichtem Wind auf Kursen ab ca. 40 Grad. Mit dem Furler lässt sich das Segel einfachst setzen und bergen. Das macht die Nutzung sehr komfortabel.

Bei achterlichen Winden wäre jedoch ein klassischer Gennaker von Vorteil. Tatsächlich habe ich ein solches Segel, das ich jedoch noch nie gesetzt hatte. Das Segel hat keinen Furler zum Aufrollen. Das Setzen und Bergen ist somit etwas aufwändiger und alleine nicht einfach möglich.

Peter jedoch will mich überreden, auch dieses Segel zu nutzen. Ein Bergeschlauch für das Tuch wäre die perfekte Lösung. Damit könnten wir auf der nächsten Barcolana Regatta noch mehr Speed aus dem Boot rausholen. Damit hat er mich dann überzeugt. Also erwerbe ich bei Compass24 einen solchen und versuche mein Glück damit.

Der Bergeschlauch für den Gennaker ist eingetroffen.
Alles zusammengebaut, fertig zum Segel setzen.

Alles zusammengebaut will ich das Equipment gleich mal ausprobieren. Ich suche einen Kurs mit achterlichem Wind, schlage das Segel samt Bergeschlauch an und ziehe den Trichter hoch. Schon zeigt sich das Segel mit voller Pracht und lässt Betty ordentlich beschleunigen.

Leider ist dieser Gennacker nicht komplett rot. Das Erkennungsmerkmal ist also getarnt. Schön ist das Segel aber dennoch.
Bei Wind von hinten gibt der Gennaker ordentlich Vortrieb.

Zufrieden will ich später das Segel wieder bergen. Doch der Trichter lässt sich nicht nach unten über das Segel ziehen. Irgendwo hat sich eine Holeleine vertörnt. Sofort ist die gute Laune dahin und ich öffne das Fall um dann einen großen Haufen Tuch an Deck aufräumen zu dürfen. Erstmal bin ich bedient, packe das Segel wieder in die Tüte und will vorerst nichts mehr davon wissen.

Segel bergen mit Bergeschlauch wird zum Desaster. Der Trichter lässt sich nicht runter ziehen. Schließlich fällt mlles als Haufen Chaos auf Deck.

Erneut ermutigt mich Peter, das Segel zu nutzen. Also wage ich mich erneut an das Experiment. Alles wird wieder zerlegt, die Leinen neu sortiert und wieder zusammengesetzt. Ein erster Versuch im Hafen, das Segel mit Bergeschlauch zu setzen und zu bergen hat funktioniert. Für einen echten Test war leider keine Zeit, der Urlaub war vorüber und es ging nach hause.

Nach ein paar Wochen werde ich nun am Sonntag wieder zu Betty fahren. Sobald ein günstiger Wind ist, werde ich es also nochmal versuchen. Diesmal hoffentlich mit Erfolgserlebnis.

Am Wochenende hatte ich Besuch von Jürgen gestern waren wir bei moderaten Windbedingungen zum Segeln draußen. Das war die Gelegenheit für den nächsten Test. Der Gennaker war schnell angeschlagen und gesetzt. Alles hat auf Anhieb funktioniert und Betty hat das Segel in Vortrieb verwandelt. Später ließ sich das Segel auch ohne Probleme wieder bergen, diesmal sogar mit Nutzung des vorhandenen Bergeschlauchs.

Heute machte ich mich alleine erneut auf eine Testfahrt, um unterschiedliche Kurse mit dem leichten Tuch zu erforschen. Bei leichtem Süd-Ost Wind habe ich diesmal den Gennaker schon im Hafen hochgezogen, damit ich draußen sofort den Bergeschlauch hochziehen kann. Das hat auch wunderbar geklappt.

In der Bucht frischte der Wind zunehmend bis 20 Knoten auf. Das Handling des Leichtwindsegels wurde zunehmend zur Herausforderung. Bei 25 Knoten Wind war der Druck auf dem Segel zu viel für mich und ich entschloss mich zur Bergung. Das hat erneut prima geklappt. Ich öffnete einfach die Dachluke im Vorschiff und warf das Segel in die Kabine darunter. Aufgeräumt wird das Tuch, wenn die Leinen wieder trocken sind.

Der Wind frischte noch weiter auf, bis 30 Knoten. Ich als Leichtwindsegler entschließe mich somit, alle Segel zu bergen und wieder zurück zum Hafen zu fahren. Bei diesen Windgeschwindigkeiten bin ich offen gestanden nicht gerne alleine an Bord.

Erfolgreiche Inbetriebnahme des Gennaker. Jetzt habe ich endlich alle vorhandenen Segel in Benutzung.

2 Gedanken zu „Alter Gennaker mit neuem Bergesack

    1. Warte noch ab! Inzwischen will ich einen neuen Versuch wagen. Der Gennaker ist inzwischen schon vom Keller zum Boot gewandert. Sobald ich die Tage Zeit finde, ziehe ich das Teil nochmal rauf.

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