22. März – 25. April 2025
Am Wochenende geht es zuerst zum Schifahren nach Obertauern, dann weiter zur Betty nach Portoroz. Diesmal will ich gleich ein paar Wochen bleiben, von da aus arbeiten, auch einige Tage Tage Urlaub machen und ganz nebenbei das Schiff für die Saison klar machen. Auch Sabine wird in der Zeit zweimal da sein und mit mir den Urlaub verbringen.

Angekommen in Portoroz gibt es zuerst ein RoDi Dunkel (selbst gebraut). Danach wird die Saison angesegelt!



Seit Tagen bläst die Bora und kommt heute mit heftigen Böen daher. Am Vormittag habe ich einen Krantermin um das Schiff für ein paar Tage an Land zu holen. Das Antifouling möchte ich überprüfen und aufbereiten. Und diesmal gönne ich mir den Luxus und lass den Rumpf vom Fachmann polieren. Dabei sollen auch ein paar kleine Schäden am Gelcoat ausgebessert werden.
Nun, bevor ich mit Betty zum Kran will, fragt mich Grega vom Service, ob ich Hilfe beim Ablegen benötige. Natürlich schlage ich es aus, ich werde doch wohl mein Schiff alleine zum Kran bekommen. Ha ha ha. Als ich die Festmacher am Vorschiff löse, muss ich mit ziemlich viel Gas gegenan halten, damit mein Schiff zwischen den Pollern nicht festhängt. Das klappt noch halbwegs, doch dann werfe ich die Achterleinen los und will aus der Box ausfahren. Eine Bö packt mein Vorschiff und drückt es nach backbord. Mit dem Heck hänge ich fest zwischen den Pollern. Natürlich ist das die Showeinlage für die Zuschauer am Steg. Mit etwas Mühe klappt es dann doch und ich bin in Richtung Kran unterwegs.


Einen Tag später sind die Problemstellen schon behandelt und das Unterwasserschiff ist bereit für frisches Antifouling.
Ich wundere mich, warum über das Ruderblatt eine kleine Rinnsal läuft und eine Pfütze am Boden verursacht. Das schaue ich mir sofort genau an und stelle leider fest, dass mein vor drei Jahren renoviertes Ruderblatt wieder mit Wasser vollgesogen ist. Der Schaden scheint noch überschaubar, bisher hat keine Delamination eingesetzt. Auch die undichte Stelle ist schnell gefunden, wenn die Sonne das Ruderblatt erwärmt, tritt am Ruderstock Wasser aus.
Beinahe geisterhaft steht plötzlich ein netter Mann mit Rauschebart vor mir und begutachtet meine Betty. Er meinte, er wäre Bootsbauer und ich hätte ein gutes Schiff. Darauf hin zeige ich ihm mein Problem und er bietet mir spontan seine Hilfe an. Darüber bin ich sehr dankbar.

Es werden ein paar Löcher gebohrt und das Wasser kann auslaufen. Dann muss es vorerst einige Tage austrocknen.

Er bohrt vorerst ein paar Löcher ins Ruderblatt, damit das Wasser auslaufen kann. Zuerst gibt es eine Pfütze, dann tropft es den ganzen Tag vor sich hin. Das Innenleben im Ruderblatt ist ein Schaumkern, der sich vollgesogen hat und das muss einige Tage abtropfen und bestmöglich austrocknen.


Ab 12. April besucht mich mein Freund Dietrich. Bis dahin wird das Ruder leider nicht fertig sein. Wir vergnügen uns also mit Wein aus der Region und kulinarischen Abwechslungen.


Der nette Bootsbauer wollte zwar mein Ruder reparieren, jedoch ist er seit zwei Wochen nicht mehr aufgetaucht. Also will ich selbst Hand anlegen. Der Nautic Color Farbenfachgeschäft am Hafen empfiehlt mir zur Abdichtung des Ruderstocks ein extrem flüssiges reines Epoxidharz von Marlin aus Italien. Den undichten Spalt am Ruderstock fülle ich damit auf. Dann ziehe ich die angerührte Mischung mit einer Spritze auf und befülle damit auch alle Löcher am Ruderblatt. Damit nichts rausläuft, wird sofort abgeklebt.


War jedoch klar, dass ich so die Löcher an den Seiten nicht schließen konnte, das Epoxidharz verschwand im Innenleben des Ruderblatts. Nachdem es ausgehärtet ist werde ich es immer wieder nachfüllen, mit der Hoffnung, dass die Löcher schrittweise kleiner werden und schließlich abdichten. Bei einer Trocknungszeit von 24h wird das also ein paar Tage extra benötigen.
Über Ostern kommt Sabine und wir verbringen einige Urlaubstage zusammen. Wir werden uns also vorerst ein paar Tage an Land vergnügen. Für Judy (Hund) ist das prima, sie hasst es an Bord.



Das Ruderblatt ist auch soweit fertig und Betty kann wieder ins Wasser. Da noch Restfeuchtigkeit im Inneren ist, werde ich es im nächsten Winterlager nochmal aufbohren und mehrere Monate vollständig austrocknen lassen. Bis dahin habe ich auch ohne Bootsbauer vorerst eine gute Lösung gefunden.
Business ruft mich ein paar Wochen zurück und auch zu einem Einsatz nach Südkorea. Ende Mai werde ich wieder für ein paar Urlaubstage hier verbringen. Betty bleibt bis dahin noch für kleinere Reparaturen am Gelcoat an Land. Diesmal besuchen mich meine Tochter Marlene mit Mann und den Kindern. Darauf freue ich mich schon sehr.